Warum geht Frau Müller nicht mehr mit nach vorn zum Abendmahl und warum ignoriert Herr Lehmann, wenn ihm die Hand gereicht wird? Viele Menschen mit Sehbeeinträchtigung möchten ihre Behinderung nicht nach außen tragen. In Kirchengemeinden fehlt es deshalb oft an Bewusstsein für dieses Thema und sehbehinderte Menschen stoßen auf Probleme, die teilweise mit ganz einfachen Mitteln und einem klärenden Gespräch aus dem Weg zu räumen wären.
Hier möchte ein Bündnis aus Kirchen und Selbsthilfe mit dem Projekt „Sehbehindertensonntag“ ansetzen. Vom 1. bis zum 31. Juni finden neben zahlreichen thematischen Gottesdiensten vielfältige Aktionen statt – vom Selbsterfahrungsparcours bis zum inklusiven Picknick. Auch in Gruppen für Kinder, Jugendliche und Senioren wird Sehbehinderung thematisiert. Im Dialog mit Betroffenen sollen Wege gefunden werden, wie Inklusion im Gemeindealltag gelebt werden kann.
Initiatoren des Aktionsmonats sind der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), die Deutsche Bischofskonferenz, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), der Dachverband der evangelischen Blinden- und Sehbehindertenseelsorge (DeBeSS) und das Deutsche Katholische Blindenwerk (DKBW).
Und für kurz Entschlossene, die gerade erst von der Aktion erfahren haben, findet sich die Aktionsbroschüre zum „Sehbehindertensonntag“ mit weiteren Informationen als barrierefrei PDF im Netz. Die Aktionen werden mit kostenlosen Materialien wie Lesezeichenlupen und Brillen zur Simulation einer Sehbehinderung unterstützt. Die kostenlosen Aktionsmaterialien sind auch jetzt noch bestellbar – solange der Vorrat reicht.
Weitere Informationen, den Erklärfilm „Sehbehinderung im Kirchenalltag“ und eine Liste mit einer Auswahl öffentlicher Aktionen finden Sie unter www.sehbehindertensonntag.de .