Schwerpunkte

Inklusion

Wir versuchen, ein Stück inklusive Kirche zu leben und Inklusion zur Normalität werden zu lassen.

Deshalb engagieren wir uns beim Kirchentag, auf EKD-Ebene, im Netzwerk Inklusion der EKD, direkt vor Ort in den Landeskirchen, in Gremien, Gruppen und Gemeinden, durch Beratung, Informationen und gute Veranstaltungsbeispiele.

Doch was ist eigentlich Inklusion? Unsere Fachtagung gab Antworten.

2015 entstand eine Orientierungshilfe der EKD zum Thema.

Fühlbibel

Das Angebot an Kinderbibeln ist für sehbehinderte Kinder sehr eingeschränkt. Die Kinderbibeln setzen stark auf die Kraft der Bilder, die für sehbehinderte Kinder gar nicht oder nur eingeschränkt sichtbar sind. Deshalb haben wir die Idee verfolgt, ein für alle Kinder interessantes Buch zu entwickeln, das besonders blinde und sehbehinderte Kinder zum Erkunden und Lesen reizt. So entstand die Fühlbibel, ein Buch das biblische Geschichten erlebbar für alle macht, ob sie die Geschichte mit den Augen, den Fingern oder den Ohren wahrnehmen.

Für das erste Buch wurde die Geschichte von Jona und dem Fisch ausgewählt. Weitere sollen folgen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Luther 2017

Die neue Lutherbibel 2017 soll für alle Menschen zugänglich sein. Deshalb muss es auch Ausgaben für blinde und sehbehinderte Menschen geben in Großdruck, Punktschrift und im DAISY-Format.

Informationen dazu: Barrierefreie Informationen und Literatur

Deutscher Evangelischer Kirchentag

Bis zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund haben wir die Belange von blinden und sehbehinderten Menschen in der Projektleitung „Kirchentag Barrierefrei“ vertreten. Ein wichtiges Ziel der Mitarbeit in den Gremien des Kirchentages war für uns, die Teilnahme am Kirchentag möglichst barrierefrei zu gestalten, von der Programm-App bis zum digitalen Liederbuch, von Hörinformationen bis zur Begleitung. Unser Ziel war dabei immer: Eine Sehbehinderung sollte kein Grund sein, nicht am Kirchentag teilzunehmen! Durch ein Angebot an Veranstaltungen, die von uns verantwortet wurden, haben wir das Themenfeld Blindheit und Sehbehinderung auf dem Kirchentag eingebracht.

Nun ist das Thema Inklusion als Querschnittsaufgabe des Kirchentages angekommen. In allen Bereichen des Kirchentages wird die Teilhabe von Menschen mit Behinderung und verschiedenen Bedürfnissen mitgedacht und durch Mitarbeitende des Kirchentages vorangetrieben. Das ist ein großer Erfolg der jahrelangen Arbeit. Beim Kirchentag in Nürnberg gab es deshalb das Zentrum Inklusion. Wir bringen uns auch weiterhin bei den Planungen des Programms ein und beraten den Kirchentag, damit die Teilnahme von sehbehinderten und blinden Menschen gut möglich sein wird.

Weiterhin sind die Kirchentage für unsere Öffentlichkeitsarbeit ein wichtiger Ort. Hier informieren wir auf dem Markt der Möglichkeiten über die besonderen Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Menschen und stellen die Arbeit der Blinden- und Sehbehindertenseelsorge gemeinsam mit den Arbeitsbereichen der Landeskirchen vor. An unserem Stand wird die spezielle Schrift für blinde Menschen vorgestellt und man kann gleich selbst den eigenen Namen in Punktschrift schreiben. Auch Erfahrungen mit der Simulationsbrille für unterschiedliche Sehvermögen oder dem Langstock können gesammelt werden.

Schließlich bieten wir einen Treffpunkt für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen im Café des Zentrums Inklusion an. Wenn Sie Kontakte mit blinden und sehbehinderten Menschen knüpfen oder mehr zum Thema Blindheit und Sehbehinderung erfahren wollen, dann eine herzliche Einladung zum „Blind Date“ – dem Treff nicht nur für blinde und sehbehinderte Menschen auf dem Kirchentag!

www.kirchentag.de

Assistenz

Wie begleite ich einen blinden Menschen durch die Stadt, wie durchschreiten wir gemeinsam Türen oder bewegen uns auf Treppen? Wie biete ich einen Stuhl an? Wie kann ich den Einstieg in ein Auto unterstützen? Antworten dazu gibt es in einer dreitägigen Fortbildung, die wir einmal im Jahr anbieten. Ziel dieser Fortbildung ist es, als sehender Mensch blinde und sehbehinderte Menschen besser zu verstehen und sicher zu begleiten. Dabei umfasst die Schulung nicht nur theoretische Informationen zu Augenerkrankungen sowie den Alltag betroffener Menschen, sondern auch das Erlernen der sehenden Begleitertechniken. Die theoretisch erklärten Techniken werden sogleich in Zweierteams ausprobiert und geübt. Um sich besser einfühlen zu können, gehören auch eigene Orientierungsübungen unter der Augenbinde zum Programm. Das Training erfolgt durch ausgebildete Rehabilitationslehrer*innen für Orientierung & Mobilität und Lebenspraktische Fähigkeiten. Die aktuelle Ausschreibung finden Sie hier: Ausschreibung Begleiterschulung 2024 (PDF-Datei)

Bei unserer Fachtagung im Jahr 2019 haben wir das Thema Assistenz noch einmal anders vertieft. Wir diskutierten zum Thema: „Hast Du schon die App oder verlässt Du dich noch auf Menschen?“ – Assistenz zwischen digitalen Hilfsmitteln und menschlicher Begleitung. Moderne Technik macht inzwischen vieles möglich und bietet die Chance auf selbständiges und unabhängiges Leben auch für blinde und sehbehinderte Menschen. Menschliche Assistenz und Begleitung bei der Mobilität, am Arbeitsplatz und in der Freizeit gehören trotzdem zum Alltag von vielen behinderten Menschen. Wir fragten danach, wie weit technische Hilfsmittel nützlich sein können, ohne sich selbst zu überfordern. Was bedeutet es, dauerhaft auf Hilfe und Unterstützung durch andere Menschen angewiesen zu sein? Was ist die Rolle einer Assistenz? Welche Rechte und Pflichten gibt es?

Auf der Tagung ist in den Blick gekommen, was Assistenz bedeutet für Menschen, die sie geben, und Menschen, die sie annehmen. Der rechtliche Rahmen und die psychologischen Auswirkungen wurden erarbeitet. In Workshops wurden dann verschiedene Aspekte des Themas vertieft. Die Pressemitteilung finden sie hier: PRESSEMITTEILUNG DeBeSS 02-19 – Fachtagung DeBeSS (PDF-Datei)